Samstag, 17. Oktober 2015

Baba Dunjas letzte Liebe

Wie in meiner Review zu meinem Sommerurlaub schon angekündigt, kommt jetzt endlich die Rezension zu dem Buch "Baba Dunjas letzte Liebe". 





Inhaltsangabe:
Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf - und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung.

Rezension:
Ein Buch, das das Thema Tschernobyl, Atomenergie und die damit verbundenen Katastrophen einmal aus einer ganz anderen Sicht zeigt.
Baba Dunja, eine Art Bürgermeisterin des Dorfes Tschernowo ist so stark und selbstbewusst, dass ich, obwohl ihre Sicht auf manche Dinge etwas veraltet ist, sofort großen Respekt vor ihr hatte.
Sie hat Recht damit, dass nur, weil die "Bewohnbare Zone" durch eine Linie von der "Gefahrenzone" abgetrennt ist, diese nicht zwingend 100% sauber ist und die andere zu 100% verseucht.
Das Zusammenleben der Leute im Dorf gefällt mir wirklich gut! Sie achten aufeinander, auch wenn sie gerne alleine sind, und ihren eigenen Gedanken nachgehen.
Der Humor des Buches hat mich wirklich begeistert und gepackt. Auch wenn ich im einen Moment noch den Gedanken zu unvermeidbar ernsten Themen gefolgt habe, musste ich manchmal im nächsten Moment schmunzeln, weil es keinen einzigen tiefsinnigen Abschnitt gibt, in dem nicht ein kleiner Witz zum Auflockern versteckt ist.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die auch einmal eine andere und vielleicht umstrittene, aber sicherlich sehr schöne Sicht auf das schwierige Thema der Atomkatastrophen, kennen lernen wollen.


Für dieses Buch möchte ich mich sehr herzlich bei dem Kiepenheuer&Wisch Verlag bedanken, der mir dieses Buch als Leseexemplar zur Verfügung gestellt hat. 


Liebe Grüße und bis bald...

Jojo

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